Arthrose beim Hund – Den Teufelskreis durchbrechen
Der Herbst kommt – die Tage werden wieder kürzer, die Temperatur sinkt und das nass-kalte Wetter setzt sich immer mehr gegen die warmen Sonnenstrahlen durch. Gerade jetzt werden die Symptome von arthrosegeplagten Tieren präsenter.
Eine (Osteo-)Arthrose ist eine chronische und schmerzhafte Gelenksveränderung, durch die die Gelenksfunktion zunehmend eingeschränkt wird.
Bei der Arthrose wird Gelenkknorpel abgebaut. Die glatte Gelenkfläche, die normalerweise die reibungslose Funktion des Gelenks sicherstellt, wird abgeschliffen und auf Dauer komplett zerstört. Es wird oft eine Verkleinerung der gesamten Gelenkkapsel beobachtet, die zusammen mit Knochenzubildungen und Umbauprozessen im Gelenk in eine zunehmende Steifheit einmündet.
Symptome von Arthrose
- Probleme beim Aufstehen v.a. nach längerer Ruhephase
- Anlaufschwierigkeiten bei Bewegung
- Leichte Besserung in Bewegung
- Knabbern an Gelenken
- Lahmheiten
- Gelenksteifigkeit
- Schmerzen bei verschiedenen Bewegungen
- Bewegungsunlust
- Gelenkschwellung und -erwärmung (bei gleichzeitiger Arthritis)
Ursachen für Arthrose
Meist handelt es sich um eine sekundäre Form der Arthrose, welcher andere Gelenkserkrankungen voraus gehen. Typisch sind zum Beispiel erblich bedingte Fehlstellungen von Gelenken wie zum Beispiel Hüftgelenksdysplasie. Aber auch Gelenkentzündungen, Kreuzbandrisse, Wachstumsstörungen und Knochenbrüche können eine Entwicklung von Arthrose begünstigen.
Teufelskreislauf der Arthrose
Zwischen zwei Knochenenden befindet sich ein, mit Knorpel überzogener Gelenkspalt. In diesem Spalt befindet sich Gelenksflüssigkeit (Synovia), welche den Knorpel ernährt. Zur Produktion der Gelenksflüssigkeit ist ein stetiger Wechsel zwischen Be- und Entlastung notwendig. Dieses Bewegungsausmaß ist jedoch bei bestehende Knorpelschäden, die zu Entzündungen und Schmerzen im Gelenk führen, kaum möglich. Der Hund nimmt eine Schonhaltung ein und die Bewegung wird soweit möglich reduziert. Der Bewegungsmangel wiederum führt zu einer mangelhaften Knorpelernährung, wodurch der Knorpel weiter abgebaut wird und die Schmerzen steigen…
Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen. Durch Senkung der Schmerzen kann der Hund beispielsweise wieder eine schmerzfreie Bewegung ausüben und der Knorpel wird entsprechend ernährt.
Behandlung von Arthrose
Bei Arthrose ist leider keine Heilung möglich. Aber durch die richtige Behandlung und Unterstützung kann der Prozess verlangsamt werden.
- Gewichtsabnahme (falls nötig)
- Futterumstellung
- Nahrungsergänzung
- Medikamente
- Physiotherapie
- Blutegeltherapie
Tipps von der Hundephysiotherapeutin
- Bewegungsprogramm anpassen:
Mehrere kurze Spaziergänge am Tag sind immer besser als eine sehr lange Wanderung. Ein gezieltes Bewegungstraining (z.B. Degility) ist wichtig für den Hund. Kurzfristige Spitzenbelastungen und Überlastungen sollten (so gut es geht) verhindert werden.
- Ein Hundemantel für Spaziergängen bei nasskaltem Wetter hält die Kälte fern.
- Übergewicht und eine entsprechende Mehrbelastung der Gelenke sollte unbedingt vermieden werden.
Gerne unterstütze ich physiotherapeutisch & osteopathisch – für ein schmerzfreies und bewegungsfreudiges Leben unserer Hunde